Dieser 357 m hohe in 5 Ebenen abgespannte Mast ( I-Mast ), der geerdet ist, hat einen gleich hohen Vorgänger, der durch die Kollision mit einem sowjetischen MiG Fighter in 1978 umgefallen ist. Der Vorgänger, erbaut zwischen 1960 und 1962, wurde zusammen mit einer zwölfdrahtigen Doppelkegel-Reuse schon früher als LW- Antenne benutzt.
Der jetzige Mast ist 1979 wieder aufgebaut worden. Nach dem Mauerfall in Berlin wurde die Antenne vollständig überholt, hatte aber keine Reuse. Die Pardunen- Isolation mit sehr kleinen Abständen (bezogen auf die Wellenlänge) zwischen den Isolatoren entspricht ebenfalls der des Vorgängermastes.
Der zügige Ausbau der Sendestation Zehlendorf geschah dynamisch und optimistisch unter der Leitung des damaligen Stations- Leiters Dieter Schacht.
Die aktuellen Betriebsdaten sind Frequenz = 177 kHz und Leistung = 500 kW. Die Dimensionierung der Antenne und der Abstimmmittel wurde für eine Leistung von 1000 kW vorgenommen.
Bei der Wiederherstellung der hier beschriebenen Reusen-Antenne wurden nur noch sechs Reusenseile verwendet, besonders um einen geringen Einfluss auf die statischen Kräfte des Mastes zu erhalten. Für die Reusen-Seile wurde ein starker Durchhang zugelassen, um die Kräfte auf den Mast bei Wind klein zu halten, ohne dabei große Schwankungen der Antennen- Impedanzen zu erzeugen.
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Mast und Reuse bilden eine Art Faltmonopol, wobei die Reuse gespeist wird und der Mast geerdet ist. Die Reusenseile sind also an der Mastspitze direkt mit dem Mast verbunden.
Nur eine kleine Anzahl von Isolatoren wird benötigt.
Die Abzugsseile, die die Reusenseile auf Abstand zu dem Mast halten, sind mit zwei Stabisolatoren mit einer Länge von je 814 mm versehen, die wegen der hohen Kräfte parallel geschaltet sind.
Wegen der maximalen Spitzenspannung von ca. 70 kV bei 1000 kW und 100% Modulation sind die Isolatoren mit Korona-Ringen versehen.
Alle Antennenteile mit Ausnahme der inneren vorhandenen Pardunen des Mastes sind statisch geerdet.
Die vorhandene Pardunenisolation wurde dahingehend geändert, dass bei den obersten Pardunen alle Isolatoren bis auf zwei,- die oberste und die unterste-, elektrisch überbrückt wurden, um diese Pardunen ebenfalls statisch zu erden. Der unterste Isolator der obersten Pardune wurde mit einer Spule überbrückt. Dadurch ist die Pardune statisch geerdet. Für die Betriebsfrequenz stellt sie eine Reaktanz dar, die man so einstellen kann, dass die Stromverteilung auf der Antenne nahezu unverändert wie bei der Pardune mit der ursprünglichen Isolation bleibt.
Im Bereich des Speisepunktes der Reuse am Fußpunkt des Mastes sind die gleichen Stabisolatoren verwendet worden, obwohl wegen der geringeren maximalen Spannung von ca. 16 kV auch kleinere hätten verwendet werden können. Diese größeren Isolatoren waren im Lager verfügbar.
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